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Makrobiotik

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Autor des Artikels: Stephen Janetzko

Makrobiotik

Makrobiotische Ernährung

"Auf die Nacht folgt der Tag, auf Aktivität folgt Ruhe, auf die Jugend das Alter, auf das Leben der Tod, und auf den Tod folgt die Wiedergeburt."

Michio Kushi

Kerngedanken: Die philosophische Grundlage der Makrobiotik bildet die Lehre von den komplementären Kräften Yin und Yang. Alles hat hiernach zwei Seiten. Yin ist die auseinanderströmende Kraft, ist süß, naß und kalt, eher weiblich; Yang hingegen ist zusammenfließend, salzig, heiß und trocken, eher männlich. Eine ideale Ernährung sollte gemäß der makrobiotischen Lehre zwischen yinigen und yangigen Anteilen ausgeglichen sein. Da Vollkornprodukte ein ideales Verhältnis von Yin und Yang besitzen, bilden sie die Grundlage der makrobiotischen Küche - bei Makrobiotik-Gründer George Oshawa galt es sogar noch als Ziel, sich ausschließlich zu 100% von Getreide zu ernähren. Dies wird heute von der modernen Makrobiotik aber nur noch als Kuranwendung zur inneren Reinigung und für wenige Tage empfohlen. Die Nahrungsmittel in der Makrobiotik sollten der eigenen Klimazone entstammen (vgl. hingegen Instincto-Ernährung) und der Jahreszeit entsprechend zusammengestellt werden. Ziel ist indessen nach wie vor, den Getreideanteil angemessen hoch zu halten, was in der 10-stufigen Tabelle der makrobiotischen Ernährungslehre dokumentiert wird.
Hintergrund: Makrobiotik ist die „Kunst des erfüllten Lebens“ (griech.; makros = groß, bios = Leben) und als solche ein Ableger des chinesischen Zen-Buddhismus. Der Begriff Makrobiotik, der auf den griechischen „Ärztevater“ Hippokrates zurückgeht, taucht bereits beim Leibarzt Goethes, Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836), auf. George Oshawa (bürgerlicher Name Yukikazu Sakurazawa, 1892-1966) begründet die moderne Makrobiotik, die in stark überarbeiteter Form heute von Michio Kushi (geb. 1926) vertreten wird.
Praxis:
Bei jeder Mahlzeit sollte der Makrobiot mindestens eine Sorte Vollgetreide zu sich nehmen - "Der ausschließliche Verzehr von Getreide ist für den Organismus entlastend und stellt deshalb eine Heilnahrung dar“, sagt Kushi. Ca. 60% Getreide, 30% Gemüse, 5% Suppen und 5% sonstige Lebensmittel (darunter auch Getränke, Fisch, Desserts, Gewürze) gelten als ideal, der Kohlenhydrat-Anteil der Nahrung liegt bei satten 73%. Bei Auswahl und Zubereitung sollen Gleichgewicht und Harmonie erlangt werden: Durch Erhitzen wird die Nahrung z.B. yangisiert - überhaupt wird das meiste zubereitet und gekocht. Der empfohlene Rohkost-Anteil beträgt ca. 1/3 des Gemüseanteils, das wären 10% der Gesamtnahrungsmenge. Rotes Fleisch (Schwein und Rind), Geflügel, Milch und Milchprodukte, Honig, Zucker, rohes Obst sowie einige Gemüsesorten (Kartoffeln, Tomaten, Zucchini) sollten ganz gemieden werden, als Ersatz gibt es Weißfisch, Reissirup und Meersalz. Typisch sind die makrobiotischen Sojaprodukte Miso (fermentierte Sojabohnenpaste), Natto (Sojakäse), Tamari (Sojasoße), Tempeh (angekeimte und vergorene Sojabohnen) und Tofu (Sojabohnenquark).
Beurteilung:
Reis oder Getreide sind als alleinige Nahrung für den Menschen ohne Frage ungeeignet. Und wer sich dauerhaft von Tofu und Tempeh ernähren will, braucht zum abwechslungsreichen Würzen mehr als einen guten zerstoßenen und in der Pfanne mit Meersalz gerösteten Sesam (Gomasio)... Zudem sind Seitan-Gerichte aus gekochtem Weizengluten nichts für Weizen-Allergiker. Und auch wenn Yin und Yang schon uralt sind: Die Einteilung, welches Nahrungsmittel Yin und welches Yang ist, ist neu und wurde eher willkürlich von George Oshawa festgelegt (was Makrobioten nur ungern zugeben). Positiv ist bei der Makrobiotik in jedem Fall der Verzicht auf Zucker und Genußmittel zu bewerten, außerdem die Bevorzugung biologisch angebauter Lebensmittel. Die unabdingbare ausgiebige Beschäftigung mit dem Essen führt zudem zu einem bewußteren Umgang und innerer Ausgeglichenheit, ist aber auf Dauer sehr kompliziert - zudem wird der Körper bereits nach kurzer Zeit nach frischem Obst lechzen, das in der Makrobiotik vollständig fehlt. Keine Ernährungsform hat einen so geringen Frischkost-Anteil wie die Makrobiotik. Vorsicht ist hier unter Umständen geboten vor einem Mangel an Kalzium, Eisen, Vitamin C und D.


 

             


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